Allgemein

Hallo, lieber Besucher!

Willkommen auf meiner Website rund um meine Reisen auf Madagaskar. Hier schreibe ich die kleinen und großen Dinge auf, die ich auf der roten Insel im Indischen Ozean erlebe. Ursprünglich kam ich wegen der Chamäleons nach Madagaskar, aber inzwischen komme ich auch wegen der Menschen, der Lemuren und der Natur jedes Jahr wieder zurück.

Die feine Reisekunst besteht darin,
zu einigen besonders schönen Plätzen
immer wieder einmal zurückzukehren,
bis sich in uns eine Art Heimatgefühl entwickelt,
das sie doppelt kostbar macht.
– Sigmund Graff

Madagaskar ist inzwischen so etwas wie meine zweite Heimat geworden. Und ich kann die Insel nur jedem empfehlen, der sich auf ein Abenteuer einlassen will. Aber Vorsicht: Madagaskar macht süchtig. Und falls Dir etwas hier im Blog gefällt, freue ich mich natürlich sehr über Kommentare.

Viel Spaß beim Lesen!

Nordosten 2022

Eine Chance für Florent

Als es gerade dämmert, will ich mit Tanala das Bungalow verlassen. Leider geht die Tür nicht auf. Auch nicht mit viel gutem Willen. Also springt Tanala aus dem Fenster auf die kleine Veranda und sperrt die Tür von außen auf. Das klappt. Wie gut, dass gerade neue, große Schiebefenster eingesetzt wurden – durch die hier sonst üblichen Lamellenfenster hätte er nicht gepasst, wie wir spätestens seit Ankify alle wissen. Leise erollen wir die Taschen zu den Landrcuisern, die bereits im Hof stehen. In der Kirche unter den Wellblechdächern nebenan findet offenbar gerade schon ein mager besetzter Gottesdienst statt – oder nur eine kleine Morgenandacht. Das kann ich auf Madagassisch nicht unterscheiden. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Die letzten Kabarys

Vom Klappern von Geschirr werde ich wach. Schon zwanzig Minuten vor Sechs wandere ich im Halbdunkel quer über den Campground und den Parkplatz auf die Toilette. In kurzer Hose, Schlafshirt und Flip-Flops, was die Stechmücken freut. Die Sonne geht gerade auf, es dämmert. Die Nephilingis von gestern hat sich dankenswerterweise unter das Dach des Klohäuschens verzogen, da stört sie niemanden. Der kleine Nektarjala unten am Wegesrand sitzt wieder  genau da, wo er auch vor zwei Tagen nachts geschlafen hatte. Er wird erst losfliegen, wenn es hell ist. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Ostertrubel

Uroplatus alluaudi

In der Nacht hat es ergiebig geregnet. Das stete Rauschen war sehr einschläfernd. Auch heute komme ich etwas spät zum Frühstück. Alle anderen sitzen schon am Tisch und vertilgen in Teig frittierte Bananen, Maka soaka und Omelettes. Angeluc kommt gerade mit seinen beiden Amerikanern aus der Senke und winkt uns fröhlich zu. Sein Zwilingsbruder Angelin winkt zurück, bleibt aber bei uns sitzen. Er kann in Ruhe mit uns frühstücken, und vermutlich ist unsere Wanderung auch etwas gemütlicher als die der beiden motivierten Amerikaner. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Nacht der Chamäleons

Calumma ambreense im Montagne d'Ambre

Hui. Mein Schädel brummt ganz schön. Und ich habe furchtbar Durst. Offenbar bin ich spät dran. Als ich in meine Klamotten schlüpfe und aus dem Zelt steige, steht das Frühstück schon längst unter der kleinen Hütte auf der anderen Seite des Campgrounds auf dem Tisch. Ich bin nicht die einzige, die etwas Mühe mit dem Aufstehen hat. Die Jungs kriechen erst nach und nach, mehr oder minder lädiert, aus ihren Zelten. Manche sehe ich am Vormittag gar nicht mehr. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Schlaglöcher und Buckelpisten

Die Nacht war etwas unruhig. Zwar saßen zwei riesige Geckos im Dach, aber selbst die konnten der Stechmückenplage nicht Herr werden. Mitten in der Nacht gab es deshalb eine kleine Eskalation der Lage, die mit sehr viel AntiBrumm und der vielen toten Stechmücken einherging. Als ich und Tanala am Morgen aufstehen, sind zumindest keine lebenden Stechmücken mehr da. Die Luft ist allerdings auch sehr DEET-schwer. Als ich mich der Toilette nähere, werde ich allerdings auf etwas anderes aufmerksam: Ein lautes, tiefes Summen wie von einem Bienenschwarm. Ich luge vorsichtig in Richtung der Toilette. Es sind keine Bienen. Hunderte Fliegen haben sich unter dem Wellblechdach versammelt. Ich entscheide mich lieber für eine Dusche. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Auf Geckosuche in den Tsingys

Als ich aufwache, entdecke ich als allererstes etliche Stechmücken im Moskitonetz. Nicht außendrauf. Innendrin. Mmh. Eigentlich waren da doch gar keine Löcher? Die Matratze gleicht einem kleinen Blutbad – in der Nacht wurden schon einige der Plagegeister erschlagen. Zum sperrangelweit offen stehenden Fenster scheint ein wunderschöner Sonnenaufgang herein. Ich öffne die Tür. Was zur Folge hat, dass die Stechmücken durch Schmeißfliegen ersetzt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob das besser ist. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Von der Schlammpiste zur Autobahn

Heute geht es weiter nach Ankarana. Kurz nach Sonnenaufgang steht alles Gepäck schon auf der Lichtung. Ich steige nochmal auf den Laterithügel – diesmal nicht fürs Freilichtklo, sondern um ein paar Aufnahmen im Sonnenaufgang zu machen. Und die Ruhe zu genießen. Die Sonnenstrahlen werfen tolle Farben auf ein paar wenige Wölkchen. In der Ferne liegt eine rotschwarz schimmernde Gebirgskette in der Sonne, davor liegt alles noch im Schatten. Eine kleine Phisalixella variabilis, eine wunderschöne kleine Schlange mit gelb-orangenen Farben, schlängelt sich über die weiß-grauen Äste eines Baumes am Waldrand. Sie ist zierlich, aber auch sehr flink und wendig. Den vorderen Teil ihres Körpers kann sie erstaunlich weit strecken, um den nächsten Ast zu erreichen. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Rum und Rommé       

Zweiter Versuch eines Tagebuch-Eintrages zum heutigen Tag. Ich bin wohl etwas abgeschweift. Mitten in der Nacht ist der Landcruiser mit unseren Expeditionsteilnehmern zurückgekommen. Offenbar haben sie ein paar Zebus, die auf dem Campground ein Nickerchen halten wollten, aufgescheucht. Es muht aufgeregt durchs Camp. Und offenbar gibt es noch ein spätes Nachtmahl, denn danach klappert Geschirr. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Klozilla kehrt zurück

Wir müssen über das Klo reden. Nicht, dass das nicht jeden Tag beim Camping ein allseits beliebtes Thema wäre. Schon in Marojejy gab es ja nach einigen Tagen ein Toilettenproblem. Jemand – und ich nenne hier zunächst keine Namen – hat das mit den madagassischen Klos nicht so ganz raus. Zur Erinnerung: Selbst gebaute Toilettenhäuschen auf Madagaskar verfügen in aller Regel nur über Kloschüsseln ohne Spülung. Gespült wird mit einem Eimer Wasser, den man schwungvoll „hinterher spült“. Dabei wird meistens sehr viel vom Toilettenhäuschen nass. Das ist kein Problem, solange es sich dabei tatsächlich um Wasser aus dem Eimer handelt. Weitere, menschgemachte Nasszusätze sind auf dem Boden sowie auf der Klobrille NICHT erlaubt. Überhaupt gibt es Kloschüsseln auf Madagaskar eigentlich nur da, wo Touristen sind. Der gemeine Dorfbewohner nutzt gar nichts oder Plumpsklos, in unbequemer Hockstellung. Eine fragwürdige Errungenschaft aus dem Süden Frankreichs, bei der man recht gut zielen sollte. Weiterlesen →