Am Morgen ist es erstaunlich still. Keine Hunde bellen, keine Indris rufen. Der Regenwald ist tief von Nebel verhangen, ein leichter Nieselregen fällt. Es ist kalt, zumindest im Vergleich zu den letzten Tagen an der Ostküste fast fröstelig mit knappen 20 Grad. Ein blauer Coua ist mal wieder unter den Bungalows in den Bäumen unterwegs.
Um acht Uhr geht es zurück nach Antananarivo. Unser Fahrer Eric mutiert zum Taxibrousse-Fahrer. Offenbar will er die Zeit, die er gestern auf der Straße zu viel verbracht hat, heute wieder hereinholen. In Windeseile fahren wir die kurvige RN2 entlang, rasend und hupend. Dank der Baustelle bei Maromizaha sind auf dieser Seite der RN2 Richtung Antananarivo nur wenige LKWs unterwegs.
Als wir die Hauptstadt erreichen, wird der Verkehr wieder gewohnt dicht. Am Deich entlang kommen wir nur langsam voran. Gut zwei Stunden brauchen wir allein bis zum Supermarkt, vorbei an den provisorischen Kaffeeröstereien. Im Akoor foodcourt, der dem Supermarkt direkt angeschlossen ist, gibt es ein schnelles Mittagessen. Sogar Sushi gibt es. Nur die angebotenen Döner sehen total anders aus als das, was man bei uns zu Hause darunter kennt.
Weiter geht es zum Handwerkermarkt, damit alle sich mit Andenken eindecken können. Eric fährt das Auto bis zum letzten der Kilometer langen Reihe von Holzhütten, wendet und lässt uns aussteigen. Ich schlendere gemütlich an den Ständen entlang, kaufe hier eine Kleinigkeit und da ein Raphiakörbchen. Und vielleicht die ein oder andere günstige Tasche.
Auf dem Heimweg zum Hotel stehen wir gute zwei Stunden im Stau hinter der amerikanischen Botschaft. Noch am Damm parken wir quasi eine kleine Ewigkeit. Vor der Botschaft herrscht das völlige Verkehrschaos. Jeder fährt dicht auf den anderen auf, schließlich geht gar nichts mehr voran. Ein Polizist, wie immer mit Trillerpfeife und sonst nichts ausgestattet, pfeift und gestikuliert wild auf einer Kreuzung herum. Gegen eine Einbahnstraße lotst er uns vom Stau weg, nur damit wir einen Straßenzug weiter wieder zurück auf die Hauptstraße fahren.
Aina und Dimby fahren mit ihrem Starex eine Abkürzung – eher eine vermeintliche, denn sie kommen 20 Minuten nach uns an. Als wir im Raphia ankommen, kommt gerade Frank durch die Tür. Er hat heute Geburtstag. Tanala und ich laden ihn zum Essen und THB ein. Es gibt Samboza und reichlich Bier, und es wird ein sehr lustiger und schöner Abend. Spät bringen Mamy und José Anna, Martin, Lars und Jutta zum Flughafen. Markus fliegt erst einen Tag später. Alle verabschieden sich herzlich – wir sehen uns sicher wieder, sei es in Deutschland oder in Madagaskar. Eine tolle Tour mit tollen Menschen und vielen schönen Erlebnissen – trotz Zyklon – geht zu Ende.