Vom Klappern von Geschirr werde ich wach. Schon zwanzig Minuten vor Sechs wandere ich im Halbdunkel quer über den Campground und den Parkplatz auf die Toilette. In kurzer Hose, Schlafshirt und Flip-Flops, was die Stechmücken freut. Die Sonne geht gerade auf, es dämmert. Die Nephilingis von gestern hat sich dankenswerterweise unter das Dach des Klohäuschens verzogen, da stört sie niemanden. Der kleine Nektarjala unten am Wegesrand sitzt wieder genau da, wo er auch vor zwei Tagen nachts geschlafen hatte. Er wird erst losfliegen, wenn es hell ist. Weiterlesen →
Schlagwort: Kabary
Flucht nach Hause
Pünktlich zum Sonnenaufgang bin ich wieder wach, sehr knappe zwei Stunden Dösen müssen heute genügen. Der Sonnenaufgang ist genauso beeindruckend wie der Sonnenuntergang vor zwölf Stunden. Wir durchqueren gerade Maevatanana. Rechts ist der Himmel tiefgolden gefärbt, links rosa-lila pastell mit wahnsinnig schönen Wolkenformationen. Im Halbdunkel halten wir kurz hinter Maevatanana an. Christian tauscht den Fahrersitz wieder gegen Léon. Weiterlesen →
Auf in den Norden
Früh bin ich – mit fertig gepacktem Gepäck vor dem Zelt – auf den Beinen. Direkt vor unserem Gemeinschafts-Unterstand springen Coquerel-Sifakas zwischen zwei toten Bäumen umher. In einem anderen, sehr hohen Baum sitzt ein Zimtroller. Der lustige Name bezeichnet einen eher langweilig rostbraunen Vogel mit gelbem Schnabel, Eurystomus glaucurus. Ob er tatsächlich Zimt aus Baumrinde rollt – die passenden Bäume gäbe es hier – bleibt für heute ungeklärt. Ganz kurz gesellen sich zwei Grauköpfchen etwas tiefer im Baum dazu. Weiterlesen →
Klopapier zur Carbonara
Keine Ahnung, wieviel Uhr es eigentlich ist. Jedenfalls sehr früh, würde ich gefühlt sagen. Die ganze Nacht hat es geregnet und gestürmt. Die Bäume haben ständig geächzt und einiges an Ästen hat es von den Bäumen geweht. Die dicken Trekkingschuhe im Vorzelt anzuziehen, ohne den schlammigen Boden mit den Socken zu berühren, gestaltet sich als kunstvolle Aufgabe. Ein bisschen Akrobatik später stehe ich am Brunnen und putze Zähne.
Weiterlesen →
Als das Zelt wegschwamm
Offenbar ist der Hahn tot, jedenfalls kräht heute früh keiner. Gefühlt schlafe ich heute echt lange, trotzdem bin ich vor allen anderen wach. Oder zumindest vor der Mehrheit. In der provisorischen Küche wird schon seit fünf Uhr gebrutzelt, weshalb eher kühle Bananen zu haben sind. Gemeinsam mit den anderen frühstücke ich gemütlich, bis gegen Acht die Guides eintrudeln. Und selbstverständlich mitfrühstücken – den Vorteil hat man wohl nur bei uns, wenn man den Anekdoten der dreien von anderen Besuchern lauscht. Weiterlesen →
In der Ambalabongo-Schlucht
Es ist wie immer früh am Morgen, als ich den Reißverschluss meines Zeltes öffne. Draußen sind schon einige unterwegs, denn die Coquerel-Sifakas sind wieder in den Bäumen über dem Campground. Die weiß-braunen Lemuren springen hierhin und dorthin. Scheinbar suchen sie gerade nach einer guten Futterstelle. Ich tue es ihnen gleich und begebe mich zum Frühstück. Eric und Andry haben wieder Crêpes gezaubert und dazu gibt es sogar heiße Schokolade. Heute geht es zur berüchtigten Ambalabongo-Schlucht, da muss man sich vorher gut stärken. Weiterlesen →
Der letzte Tag auf Madagaskar
Die Nacht war saukalt. Gerade mal 15°C hatte es. Die Blei-Decken des Feon’ny Ala haben die Wunden an meinen Füßen wieder aufgerieben. Na gut, um ehrlich zu sein, waren sie gar nicht zu. Als ich die Tür des Bungalows öffne, schaue ich in eine dicke Nebelwand. Mich fröstelt es. Weiterlesen →
Task Force Marojejy
Es ist drei Uhr nachts, als ich das erste Mal aufstehe. Ich muss mal ganz dringend zum Klohäuschen… Ich erwarte, das ganze Camp schlafend vorzufinden. Doch von unten sehe ich in der Gemeinschaftshütte Licht: Die Köche sind schon wach, packen Töpfe ein und bereiten das Frühstück vor. Um fünf Uhr stehe ich dann „richtig“ auf. Vielleicht ist es auch kurz vor oder kurz nach, keine Ahnung, ich bin nur physisch anwesend. Mir ist das viel zu früh. Obwohl es gefühlt gerade mitten in der Nacht ist, haben alle schon gefrühstückt, und ich bin mal wieder der Nachzügler. Trotzdem haben die Jungs noch Omelette, Ananas und Brot übrig. Der Camp-Mungo huscht eifrig hin und her, und versucht, die letzten Stücke abzubekommen. Weiterlesen →
Mäuseschäden
Morgens ist der kleine, nagende Plagegeist wieder da. Oder nein, er war da. Dimbys Zahnpasta wurde angefressen und seine Hosentasche hat ein riesiges Loch. Es waren noch ein paar Kekskrümel darin, und die Hose hatte auf dem Tisch vor dem Zelt zum Trocknen gelegen. Dazu hat Dimby sich noch eine Erkältung angefangen. Heute ist wirklich nicht sein Tag.
Es herrscht Aufbruchsstimmung im Camp. Weiterlesen →
Der Grand Canyon von Madagaskar
Es ist halb sieben, als ich aufstehe. Frühstück fällt für mich heute flach, ich habe noch die Kekse vom Picknick gestern und in Ranohira kaufe ich noch ein paar Saltos. Ich hole außerdem noch zwei Liter Wasser zum Mitnehmen – das freut den Fotorucksack immer, wenn er noch schwerer wird. Mich eher weniger, aber ohne Wasser geht hier nichts. Zumal wir heute den ganzen Tag unterwegs sein werden, die Wassermenge ist also sogar eher gering berechnet. Weiterlesen →