Ein süßer Tag lang voll Nichtstun. Um neun Uhr habe ich es immernoch nicht aus dem Bett geschafft, und das ist für Madagaskar wirklich schon spät. Leider hat der Croissant-Mann es heute morgen um acht Uhr nicht zum Hotel geschafft, schade… aber richtig Hunger habe ich sowieso noch nicht. Irgendwann bequeme ich mich aus dem Bett und gehe im Bikini an den Pool. Auf den dunkelbraunen Holzliegen breite ich mein Handtuch aus. Eine kleine Runde durch das frische Wasser… auf dem Rücken lasse ich mich treiben und genieße das tiefe Blau des Himmel, dass sich gegen die grünen, im Wind hin- und herschwingenden Palmen abhebt. Die Sonne wärmt meine nackte Haut angenehm auf.
Gegen Mittag bestellen wir Pizzas. Bevor die fertig sind, tauchen Martin, Stefan, Andrea und Anto auf. Sie schließen sich der Bestellung an, das Essen wird direkt am Pool von eine netten jungen Frau namens Niri serviert. Die Italiener haben eine kleine Vorauswahl ihrer Bilder auf ihrem Tablet dabei und wir besprechen die einzelnen Arten. Die meisten wissen sie schon, bei den Chamäleons hapert es noch etwas. Aber mit Hilfe von Forrests Fieldguide und ein wenig Fantasie können wir die meisten Arten gut bestimmen. Tatsächlich dauert es nicht halb so lange, wie ich eigentlich vermutet hätte. Später tauchen ein paar der Jungs, darunterEric, Naina und Daddy auf, um ein paar „Schwimmstunden“ bei ihren Freunden zu nehmen. Die noch etwas ungelenken Schwimmzüge im Pool erinnern noch ein wenig an Frösche, aber mit Trockenübungen und viel Motivation klappt es eigentlich ganz gut. Motiviert sind die Jungs jedenfalls sehr! Ich döse so vor mich hin, nach wie vor auf der Sonnenliege. Die ganze Zeit weht ein Wind, der aber von den Steinwänden des Hotels angenehm abgewiesen wird. Und ansonsten ist es eh warm genug.
Am späten Nachmittag, ich bin gerade erneut aus dem Pool gestiegen, stehe ich gerade an der Mauer mit Blick auf’s Meer, als ich auf einer Lampe einen winzigen Phelsumen entdecke. Ein Baby ist es, nicht mal zwei Zentimeter lang. Und soooo niedlich! Vorsichtig versuche ich, es genauer anschauen zu können, da springt das kleine Ding einfach auf meine Hand. Und er will gar nicht mehr weg von meinen Fingern, leckt das Wasser von meiner Handfläche und sonnt sich auf meinem Daumen. Ein so winziges kleines Wunder der Natur und so wunderhübsch! Tanala holt mir meine Kamera und so kann ich einige tolle Fotos von dem posierenden Winzling schießen. Sogar auf eine schöne Blüte lässt der Kleine sich setzen. Dimby lacht, als er den Winzling auf meiner Hand entdeckt. Irgendwann setze ich ihn wieder zurück auf die grünen Ranken an seiner Mauer. Danke, kleines Kerlchen!
Zum Abendessen treffen sich nach und nach alle im Obergeschoss des Restaurants. Ich habe langsam schon wieder Hunger. Armin und Heidi haben heute einen Bootsausflug in die Emerauld Sea, das Smaragdmeer, gemacht. Inklusive selbst gefangenen Fisch am einsamen Strand essen. Zum Tauchen war wohl leider zu starker Wellengang. Wie gut, dass ich mich gestern für den Tag am Pool entschieden habe – da wäre ich wohl schnell seekrank geworden und hätte den Tag dann über dem Bootsrand hängend verbracht. Nach dem Essen folgt das Abschiedskabary. Morgen fliegen wir zurück nach Tana, während die Jungs die Geländewagen auf der Straße zurück in die Hauptstadt bringen. Jedes Teammitglied – Tanala mal ausgeschlossen – erhält einen Umschlag mit Trinkgeldern der ganzen Gruppe. Und später wechselt noch der ein oder andere Schlafsack und die ein oder andere Matratze den Besitzer.