Ich habe bestens geschlafen. Die Nacht war angenehm kühl und es ist bis auf den leichten Nieselregen am Abend recht trocken geblieben. Tanala will schon um sechs Uhr aufstehen. Aber selbst um Sieben ist in der Gemeinschaftshütte außer den Guides und ein paar Köchen noch keine Menschenseele zu sehen. Ich setze mich auf einer schmalen Bank in die Küchenrunde, und bekomme prompt schon eine Tasse Tee vor die Nase gestellt. Dankbar lächelnd trinke ich einen Schluck. Die Sonne scheint auf den Berg, der heute ausnahmsweise nicht in Wolken gehüllt daliegt. Einer der Köche tippt mich plötzlich an und zeigt in den Wald: Ein blauer Coua sitzt inmitten der fantastischen Regenwaldkulisse. Was ein traumhafter Morgen. Continue reading →
Tag: Kulinarisches
Brückentag
Der Morgen beginnt spät, oder zumindest sehr spät für Madagaskar. Ich schlafe bis neun Uhr aus. Als ich die Tür des Bungalows öffne und den bunten Vorhang zur Seite schiebe, strahlt die Sonne vom wolkenlosen, azurblauen Himmel. Zeit für einen schönen Spaziergang! Bevor ich aber weg komme, treffe ich vor der Hoteltür die Frau mit dem grünen Eimer voller Mangostan wieder. Was ein Glück, die Gute hat tatsächlich verstanden, was wir ihr mit Händen und Füßen zu erklären versucht haben. Continue reading →
Die gute Seele von Nosy Mangabe
Am Morgen ist alles wieder gut. Ich fühle mich frisch und ausgeschlafen, und bereit zu neuen Abenteuern. Als ich den Reißverschluss des Zeltes hochziehe, schaue ich direkt auf’s Meer. Es ist diesig, nebelverhangen liegt Maroantsetra in der Ferne. Zwei, drei Fischerboote liegen im Wasser. Fischersleute werfen Netze aus. Von den Baumkronen um’s Camp erkennt man nur die Silhouetten. Ein Regenwald wie aus dem Bilderbuch. Continue reading →
Schlemmertag
Als ich aufstehe, schlafen die meisten noch. Der ein oder andere, der etwas später zum Frühstück schlurft, scheint einen Kater zu haben – ob das wohl vom Wein oder eher vom Rum kommt? Da wir nun mehr Leute sind als gestern früh, wird auch das Frühstück entsprechend chaotischer. Dieses Jahr läuft einfach gar nix bei den Mädchen, die für die Bedienung zuständig sind. Die meisten bestellen das Continental-Frühstück, allerdings bekommt nur jeder dritte per Zufallsgenerator auch tatsächlich was. Continue reading →
Mangostan im Regen
Heute bin ich relativ ausgeschlafen. Am Vormittag sollen die Gäste mit dem Flieger ankommen. Dimby hat schon in aller Frühe abgeklärt, dass der Flieger auch wirklich kommt. Bei Air Madagascar weiß man ja nie. Jetzt haben er, Tanala und ich noch etwas Zeit zu dritt und genießen ein ausgiebiges Frühstück mit allem, was das Herz begehrt: Bananen, Ananassaft, Omelette und Luftbaguette mit Honig (gut, an dieser Stelle würde das Herz vielleicht eher ein knuspriges Brötchen begehren, man kann aber halt nicht überall alles haben!). Continue reading →
Auf zu neuen Abenteuern
Alain bringt uns um halb Sechs schon zu Flughafen. Bei Air Madagascar weiß man ja nie, wann der Flug wirklich geht, also sind wir lieber extrem pünktlich da. Der Flughafen von Toliara ist nicht gerade riesig. Ein flaches, weißes Gebäude mit einer Palme vor der Eingangstür. Drinnen gibt es mehrere Schalter und auch einen Haufen Angestellte, aber keiner fühlt sich für den heutigen Flug verantwortlich. Nach einer guten Stunde, die ich sitzend auf meinem Gepäck verbringe, öffnet eine Dame einen der vielen Schalter. Continue reading →
Vom Meer zurück an den Pool
Heute habe ich mal richtig schön ausgeschlafen. Also bis acht. Das ist auf Madagaskar ja quasi schon mitten am Tag! Ich schlurfe zum Frühstück, mampfe zwei Crepes und etwas Honigbaguette und gehe dann im Meer bei Flut schwimmen. Als ich mich auf eine der Sonnenliegen setze, fallen mir zwei sonderbare Pärchen auf. Zwei geschätzt über 70jährige, nicht besonders ansehliche Franzosen mit dicken Schmerbäuchen liegen am Strand, und neben ihnen zwei vielleicht mit Mühe 25jährige hübsche, schlanke Madagassinen. Continue reading →
Der Grand Canyon von Madagaskar
Es ist halb sieben, als ich aufstehe. Frühstück fällt für mich heute flach, ich habe noch die Kekse vom Picknick gestern und in Ranohira kaufe ich noch ein paar Saltos. Ich hole außerdem noch zwei Liter Wasser zum Mitnehmen – das freut den Fotorucksack immer, wenn er noch schwerer wird. Mich eher weniger, aber ohne Wasser geht hier nichts. Zumal wir heute den ganzen Tag unterwegs sein werden, die Wassermenge ist also sogar eher gering berechnet. Continue reading →
Klettern mit Kattas
Ich bin zum Frühstück gerade so aus dem Bett gekommen. Die Nacht hatte trotz rosa Moskitonetz einige Mückenstiche parat, die jetzt prima jucken. Aber mit Mückenstichen muss man sich auf Madagaskar einfach abfinden, ganz ohne bin ich trotz bemerkenswert dicker Antibrumm-Schichten nie. Zum Frühstück bekomme ich eine weiß-braune, wässrige Brühe vorgesetzt. Ich vermute fast, das dürfte die gestern heiß angepriesene „Schokolade“ sein. Na gut, das mit der Milch ist ja so eine Sache auf Madagaskar. Und ohne Milch kriegt man eben keine gute Schokolade. Man kann nur hoffen, dass Tiko irgendwann wieder an den Markt kommt (die waren früher mal für Milchprodukte auf der Insel zuständig). Continue reading →
Die Stadt der Holzschnitzer
Wie immer geht es ganz früh los. Wir laufen zu Fuß die steile Einfahrt zum Hotel hinauf, und biegen nach links Richtung Hauptstraße von Ambositra ab. Rechts und links der Straße stehen rote Backsteinhäuser. Entlang der Straße finden sich verschiedene Geschäfte, die alle Arten von Schnitzereien anbieten. Am beeindruckendsten ist ein riesiger, rundum detailliert verzierter Reistopf. Am Kreisel von Ambositra geht es nach rechts, und wenige Hundert Meter später stehen wir vor einer Holztür neben einem weiteren Geschäft. Continue reading →