Vom Klappern von Geschirr werde ich wach. Schon zwanzig Minuten vor Sechs wandere ich im Halbdunkel quer über den Campground und den Parkplatz auf die Toilette. In kurzer Hose, Schlafshirt und Flip-Flops, was die Stechmücken freut. Die Sonne geht gerade auf, es dämmert. Die Nephilingis von gestern hat sich dankenswerterweise unter das Dach des Klohäuschens verzogen, da stört sie niemanden. Der kleine Nektarjala unten am Wegesrand sitzt wieder genau da, wo er auch vor zwei Tagen nachts geschlafen hatte. Er wird erst losfliegen, wenn es hell ist. Weiterlesen →
Schlagwort: Regenwald
Ostertrubel
In der Nacht hat es ergiebig geregnet. Das stete Rauschen war sehr einschläfernd. Auch heute komme ich etwas spät zum Frühstück. Alle anderen sitzen schon am Tisch und vertilgen in Teig frittierte Bananen, Maka soaka und Omelettes. Angeluc kommt gerade mit seinen beiden Amerikanern aus der Senke und winkt uns fröhlich zu. Sein Zwilingsbruder Angelin winkt zurück, bleibt aber bei uns sitzen. Er kann in Ruhe mit uns frühstücken, und vermutlich ist unsere Wanderung auch etwas gemütlicher als die der beiden motivierten Amerikaner. Weiterlesen →
Nacht der Chamäleons
Hui. Mein Schädel brummt ganz schön. Und ich habe furchtbar Durst. Offenbar bin ich spät dran. Als ich in meine Klamotten schlüpfe und aus dem Zelt steige, steht das Frühstück schon längst unter der kleinen Hütte auf der anderen Seite des Campgrounds auf dem Tisch. Ich bin nicht die einzige, die etwas Mühe mit dem Aufstehen hat. Die Jungs kriechen erst nach und nach, mehr oder minder lädiert, aus ihren Zelten. Manche sehe ich am Vormittag gar nicht mehr. Weiterlesen →
Nieselregen und rutschige Wege
Noch vor Sonnenaufgang werde ich von einem krachenden Gewitter geweckt. Es ist stockfinster, nur die Blitze sorgen alle paar Minuten für taghelles Licht. Und es regnet. Na, das kann ja ein heiterer Abstieg werden. Kaum ist das Gewitter davon gezogen, blitzt das Licht von Taschenlampen auf. Mal wandert hier eine übers Zelt, mal da durch den Wald. Zwei der madagassischen Träger murmeln miteinander. Die Tür einer der Hütten fällt zu. Ich drehe ich nochmal um, anderthalb Stündchen Schlaf sind noch gut drin Weiterlesen →
Wo Chamäleons vom Himmel fallen
Um halb Zwei bin ich wach. Alles ist nass. Meine rechte Hand hat schon aufgeweichte Fingerschwielen vom Liegen auf der nassen Luftmatratze. Ich rutsche also zu Tanala auf die mit 80 cm für zwei Personen reichlich schmale Luftmatratze. Von den 80 cm sind allerdings 20 auch schon nass, aber noch gering trockener als bei mir. Wir quetschen uns also zu zweit auf den verbliebenen trockenen Teil. Ich drücke auf das Messgerät an meinem Rucksack. Das Display leuchtet kurz blau auf. 96% Luftfeuchtigkeit. Wie angenehm. Weiterlesen →
Blitzlichtgewitter im Regenwald
Jemand hat heute Nacht sehr laut geschnarcht. SEHR. LAUT. Ich tapere in Flip-Flops über den rutschigen Boden zum Klohäuschen. Duschen wäre angesagt. Die Dusche besteht aus einem grünen Plastik-Wäschebottich, der mit semisauberem Wasser gefüllt ist. Darin schwimmt der abgeschnittene Boden einer Eau Vive-Flasche. Damit schöpft man sich Wasser über den Kopf. An der Wand ist ein kleines Brett angebracht, in das Nägel geschlagen wurden – eine rustikale Garderobe sozusagen, genial! Ein kleiner Spiegel und ein Waschbecken vervollständigen die Dusche. Fühlt sich auf jeden Fall besser an danach. Das Klopapier ist allerdings sehr feucht. Regenwaldfeucht. Weiterlesen →
Ein langer Aufstieg
Um halb Sechs bin ich fertig. Meinen Koffer fahre ich zur Rezeptionshütte hinter dem Garten, er wird hier bleiben. Unsere Reissäcke schleppen Tanala und ich vor die Garagen. Dort wartet schon der weiße Nissan Hardbody Truck von Bruno. Gestern wurde während des Einkaufens bei Ansicht des überladenen Clios überlegt, ob unser Taxibrousse-ähnlicher Bus tatsächlich die doch nicht unerhebliche Menge Getränke und das Gepäck von elf Personen zusätzlich zu uns selbst schaffen kann. Bruno bot daraufhin an, uns mit seinem privaten Wagen auszuhelfen. Und das macht er jetzt. Die Getränke-Reissäcke landen auf der Ladefläche des Nissan. Mosesy ist da. Sein Gehstock scheint heute nicht so notwendig wie bisher. Er überwacht die Beladung des Bus und des Nissan, delegiert Reissäcke hierhin und Taschen dorthin. Als Mosesy zufrieden ist, kann es losgehen. Mosesy klettert trotz seiner halbseitigen Lähmung in den Bus und möchte keine Hilfe dabei, er kann das selbst. Weiterlesen →
Regenwald statt Quarantäne
Für sechs Uhr ist der Wecker gestellt. Ich bin um 5:58 Uhr wach, um selbigen auszuschalten. Eigentlich wäre heute der zweite Tag in Quarantäne. Da aber gestern ja bereits das PCR-Ergebnis kam, dürfen wir heute machen, was wir wollen. Und wir wollen raus! Ich laufe – diesmal im Hellen – in Flip-Flops über den Holzboden im Gang. Im ersten Stock vor der Treppe gibt es so etwas wie einen Loungebereich mit Sesseln und Sofas, den habe ich bei der Ankunft im Dunkeln nicht mal gesehen. Frühstück gibt es in einem riesigen Saal im Erdgeschoss, der mit einem Dutzend runder, weiß eingedeckter Tische gefüllt ist. Weiterlesen →
Von Geckos, Bier und Sternenhimmel
Ich wache davon aus, dass die drei Hunde des Hotels vier wesentlich größere Hunde aus den Mangroven vertreiben wollen. Das klappt dem Krach nach nur mäßig. Aufgeregt rennen die drei Hotelhunde im nassen Sand herum, bis die Eindringlinge schließlich aufgeben und sich verziehen. Weiterlesen →
(K)ein Wald in Benavony
Heute Nacht stand die Terrassentür des Bungalows offen. Irgendetwas kleines, pelziges hat mir und Tanala prompt einen Besuch abgestattet. Ich habe im Dunkeln zum Glück nicht wirklich erkennen können, was es war. Klettern konnte es jedenfalls sehr gut. Zum Frühstück ziehen nur Frank, Tanala, Chrissi und ich mit den Jungs los zum Hafen. Weiterlesen →