Die Nacht war etwas unruhig. Zwar saßen zwei riesige Geckos im Dach, aber selbst die konnten der Stechmückenplage nicht Herr werden. Mitten in der Nacht gab es deshalb eine kleine Eskalation der Lage, die mit sehr viel AntiBrumm und der vielen toten Stechmücken einherging. Als ich und Tanala am Morgen aufstehen, sind zumindest keine lebenden Stechmücken mehr da. Die Luft ist allerdings auch sehr DEET-schwer. Als ich mich der Toilette nähere, werde ich allerdings auf etwas anderes aufmerksam: Ein lautes, tiefes Summen wie von einem Bienenschwarm. Ich luge vorsichtig in Richtung der Toilette. Es sind keine Bienen. Hunderte Fliegen haben sich unter dem Wellblechdach versammelt. Ich entscheide mich lieber für eine Dusche. Weiterlesen →
Schlagwort: Rum
Rum und Rommé
Zweiter Versuch eines Tagebuch-Eintrages zum heutigen Tag. Ich bin wohl etwas abgeschweift. Mitten in der Nacht ist der Landcruiser mit unseren Expeditionsteilnehmern zurückgekommen. Offenbar haben sie ein paar Zebus, die auf dem Campground ein Nickerchen halten wollten, aufgescheucht. Es muht aufgeregt durchs Camp. Und offenbar gibt es noch ein spätes Nachtmahl, denn danach klappert Geschirr. Weiterlesen →
Wo die Taxibrousse kippen
Ich habe sehr erholsam geschlafen. Tanala hat wegen des drohenden Lockdowns in Madagaskar fast gar nicht geschlafen. Auch draußen treffe ich auf eher besorgte Gesichter. Der bisherige Beschluss steht: Wir fahren weiter und warten auf weitere Nachrichten. Bisher scheint noch nicht sicher zu sein, ob Madagaskar seine Grenzen wirklich schließt. Offizielle Stellungnahmen oder Beschlüsse gibt es keine. Flugabsagen gibt es keine. Buchbare Inlandsflüge gibt es ebenfalls keine. Also warten wir ab. Weiterlesen →
Madagaskars Chamäleonparadies
Ich habe super erholsam geschlafen. Allerdings fängt der Hahn, der wohl gestern im Dunkeln auf dem Dach eines Landcruisers vergessen wurde, schon um Fünf an zu krähen. Zu meinem Erstaunen wurde der Hahn nicht von der Fossa geholt, die hier gerne mal nachts um die Zelte schleicht. Eventuell ist daran der schwarze Hund beteiligt, der neuerdings im Wächterhäuschen schläft. Ich beschließe um halb sechs, den Köchen den Tipp zu geben, dass es heute Hähnchen geben könnte. Weiterlesen →
Es war einmal eine Straße
Das Frühstück dauert mir heute zu lange, denn ich möchte gerne so schnell es geht zum Montagne d’Ambre. Ich bestelle wieder Khimo und das kommt auch – das Brot dazu aber nicht. Die Annahme, das Brot wäre ausgegangen und die Küche müsse erst neues holen, erweist sich zum Glück aber als falsch. Sie haben es einfach nur vergessen.
Als wir Ambilobe verlassen, überholt uns in einem sehr waghalsigem Manöver ein dunkelblaues Taxibrousse mit mehr Rost als Blech. Es hat außerdem keine einzige Fensterscheibe und keine Windschutz- oder Heckscheibe mehr. Fröhlich winken zwei Frauen aus dem offenen Fenster, links hängt eine Tasche heraus. Ein Cabrio-Taxibrousse sozusagen. Dürfte zugig werden bei dem Fahrstil, ist aber bei der Hitze in Ambilobe vielleicht gar nicht verkehrt.
Begegnung mit Banditen
Um Viertel vor Fünf klingelt der Wecker. Müde stehe ich auf, und genauso müde sitze ich ein paar Minuten später vor dem Bungalow und warte auf die anderen. Es ist stockfinster. Am Horizont ist ein winziger heller Streifen zu erahnen. Kurz nach Fünf habe ich keine Lust mehr zu warten und laufe zu dem kleinen Parkplatz gegenüber des Hotels. Da sind dann tatsächlich auch schon Andry, José und Dimby. Wir packen alles Gepäck ins Auto. Eine splitternackte Madagassin läuft an uns vorbei. Anscheinend hat sie nicht damit gerechnet, dass um diese Uhrzeit schon Leute unterwegs sind. Ihr Liebhaber läuft wenig später vorbei, ebenfalls eher spärlich bekleidet.
Trommeln und Trinken
Heute schlafe ich mal richtig aus. Selbst für Madagaskar ist um neun Uhr aufstehen echt spät, schließlich sind schon drei Stunden, in denen es hell ist, rum. Und es bleiben gerade mal neun vom Tag. Tanala und ich frühstücken nur zu zweit, denn alle anderen sind längst auf dem Gelände des Reservats unterwegs. Weiterlesen →
Im Grünen um Antananarivo
Tanala ist schon um halb fünf wach und rödelt durchs Zimmer. Koffer auf, Koffer zu, dies raus, jenes rein, hier rumgeräumt, da etwas anders sortiert. Eine einzelne Stechmücke surrt dauernd um meinen Kopf. Dann kann ich auch gleich aufstehen, auf Madagaskar ist das ja eine normale Uhrzeit. Die Sache mit dem Wasser ist scheinbar noch nicht repariert. Also, es läuft immerhin wieder – aber nur, wenn man den Duschschlauch maximal auf Hüfthöhe hält. Darüber läuft nix, weder Wasserdruck noch Wasser. Naja, ich wollte schon immer mal in der Hocke duschen. Warum also nicht heute? Weiterlesen →
Von Schmugglern und Stränden
Pünktlich um halb Acht erscheine ich zum Frühstück in unserer Gemeinschaftshütte. Der Tag beginnt mit süßen Bananen. Die Stimmung ist gut, obwohl wir die eigentlich geplante Exkursion in den Masoala-Nationalpark nicht machen werden können. Die Flut ist immernoch gut anderthalb Meter zu hoch, das Wetter ist mäßig und das Meer ziemlich aufgewühlt. In der Ferne zieht eine dustere Wolkenwand herauf – Weiterlesen →
Um den Zuckerhut von Diego
In der Frühe brechen wir die Zelte im Montagne d’Ambre ab. Die Sonne scheint wie immer vom blauen Himmel, als unsere Geländewagen sich – diesmal im Hellen – den Weg hinunter nach Ambohitra kämpfen. Im Hellen sieht der Weg viel harmloser aus, auch wenn ich einige der Löcher nach wie vor als „definitiv nicht befahrbar“ einstufen würde. Einige kleine Renault-4-Taxis kommen uns entgegen – es ist mir wirklich ein Rätsel, wie sie den Weg zum Camp nach oben schaffen. Hinter Joffreville geht es die lange, lange Asphaltstraße wieder nach unten, wir fahren Richtung Antsiranana. Weiterlesen →