Nordosten 2022

Ein letzter Tag im Paradies

Diesmal funktioniert die Kamera! Schon um fünf Uhr bin ich zum Wasserfall geschlichen. Mehr gestolpert, weil der Boden so rutschig ist, wenn man nur Flip-Flops statt dicker Wanderschuhe trägt. Endlich kann ich meine Sonnenuntergang-Timelapse machen. Und sitze dabei gemütlich auf dem Felsen, etwas weiter hinten, um alles im Blick zu haben und den Sonnenaufgang zu genießen. Im Finsteren huschen Fledermäuse durch die Luft. Als die ersten Sonnenstrahlen sich heraustrauen, verschwinden sie in den Regenwald. Eine Seidenspinne baut ein riesiges Netz zwischen mehreren langen Ästen, die über den Wasserfall ragen. Der Himmel am Horizont wird heller. Die ersten Vögel erwachen. Eine Ringelschwanzmanguste flitzt am Wasser entlang. Sie hat wohl nicht mit Menschen gerechnet – erschrocken wechselt sie die Richtung und springt davon. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Vorbereitungen

Die Nacht war vor allem eines: Sehr warm. Und so ein Ventilator, der direkt aufs Gesicht gerichtet ist, ist nicht die beste Idee. Irgendwas auf Höhe des Kopfendes hat außerdem die ganze Nacht das Holz angefressen. Termiten? Ich weiß es nicht.

Um sieben schlendere ich zum Frühstück nach vorne in Richtung des Restaurants an der Straße. Dort treffe ich auf die anderen, die ebenfalls – der Deutsche ist halt pünktlich – zum Frühstück gekommen sind. Aber in Sambava läuft das so nicht. Die braunroten Metalltore an Fenstern und Türen des rosa Gebäudes sind noch verschlossen. Dahinter rührt sich nichts. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Regenwald statt Quarantäne

Für sechs Uhr ist der Wecker gestellt. Ich bin um 5:58 Uhr wach, um selbigen auszuschalten. Eigentlich wäre heute der zweite Tag in Quarantäne. Da aber gestern ja bereits das PCR-Ergebnis kam, dürfen wir heute machen, was wir wollen. Und wir wollen raus! Ich laufe – diesmal im Hellen – in Flip-Flops über den Holzboden im Gang. Im ersten Stock vor der Treppe gibt es so etwas wie einen Loungebereich mit Sesseln und Sofas, den habe ich bei der Ankunft im Dunkeln nicht mal gesehen. Frühstück gibt es in einem riesigen Saal im Erdgeschoss, der mit einem Dutzend runder, weiß eingedeckter Tische gefüllt ist. Weiterlesen →

Nordosten 2022

Freudentränen

Um halb Sieben werde ich geweckt, weil irgendein Franzose an die Zimmertür klopft. Tanala wankt schlaftrunken zur Tür. Der ältere Herr findet sein Zimmer nicht. Nun, das hier ist es definitiv nicht. Das Bett ist übrigens unglaublich laut. Bei der kleinsten Bewegung knarzt das Holz, als wolle es auseinanderbrechen. Ich habe mäßig geschlafen und entwirre das Moskitonetz, um ins Bad zu gehen. Weiterlesen →

Nordwesten 2020

Von Geckos, Bier und Sternenhimmel

Nosy Komba

Ich wache davon aus, dass die drei Hunde des Hotels vier wesentlich größere Hunde aus den Mangroven vertreiben wollen. Das klappt dem Krach nach nur mäßig. Aufgeregt rennen die drei Hotelhunde im nassen Sand herum, bis die Eindringlinge schließlich aufgeben und sich verziehen. Weiterlesen →

Nordwesten 2020

Wo die Taxibrousse kippen

Ich habe sehr erholsam geschlafen. Tanala hat wegen des drohenden Lockdowns in Madagaskar fast gar nicht geschlafen. Auch draußen treffe ich auf eher besorgte Gesichter. Der bisherige Beschluss steht: Wir fahren weiter und warten auf weitere Nachrichten. Bisher scheint noch nicht sicher zu sein, ob Madagaskar seine Grenzen wirklich schließt. Offizielle Stellungnahmen oder Beschlüsse gibt es keine. Flugabsagen gibt es keine. Buchbare Inlandsflüge gibt es ebenfalls keine. Also warten wir ab. Weiterlesen →

Nordwesten 2020

Schlechte Nachrichten

Es ist gerade mal halbs sechs, als Tanala und ich samt unserem Gepäck auf dem roten Laterit des Parkplatzes auftauchen. Es ist so früh, weil unser Weg nach Antsohihy heute ziemlich weit ist und wir, wenn möglich, alles noch im Hellen fahren wollen. Nach und nach trudeln Markus, Chrissi, Martin, Lars und Jutta ein. Um sechs Uhr ist kein Madagasse weit und breit in Sicht. Weiterlesen →

Nordwesten 2020

Die Bucht von Bombetoka

Viel zu früh bin ich beim Frühstück im Restaurant. Außer mir und Tanala ist mal wieder keiner da. Gut, das morgendliche Treffen war auch für halb Acht ausgemacht und irgendwie ist es erst halb Sieben. Also ist Warten angesagt. Beim Frühstück nehme ich heute nur das kleine Frühstück. Das enthält Viennoiserie, frisch gepressten Ananassaft und Tee. Ersteres bedeutet einfach nur „feine Backwaren“ und entpuppt sich als Teller voller kleiner Leckereien: Ein Mini-Schokocroissant, ein Törtchen, ein normales Minicroissant und ein Madeleine. Für den normalen Menschen reicht das völlig als Frühstück. Weiterlesen →

Nordwesten 2020

Schlange am Spieß

Der Tag beginnt völlig in Ruhe. Um Neun stehe ich langsam auf, frühstücke in einem abgetrennten Teil des Hotel-Restaurants – es wird gerade renoviert – und schaue kurz mal durch den Garten. Apropos renovieren, es tut sich gerade sehr viel im Raphia. Weiterlesen →

Norden 2019

Zurück in der Zivilisation

Nosy Hara

Im Halbdunkeln wandere ich schon das erste Mal zum Klohäuschen. Als die Sonne aufgeht, liegt der größte Teil der Bucht im Schatten. Nur am Rand der Bucht glitzert das Meer schon im Licht der Sonne. Selbst in der Küche ist noch niemand zugange, also gehe ich eine Runde am Strand spazieren. Mein Auge ist dank der Salbe auch fast wieder in Ordnung. Weiterlesen →